Unter dem Begriff »Satzlehre« als Sammelbezeichnung für Kontrapunkt, Generalbass und Harmonielehre existierten die genannten Fächer der stilgebundenen Kompositionslehre seit dem 19. Jahrhundert nebeneinander, wobei sie jeweils unterschiedliche Aspekte des musikalischen Satzes akzentuieren. Ihre historischen Wurzeln reichen unterschiedlich weit zurück und zielen seit der Aufklärung (Rameau, Mattheson) auf eine rationale Durchdringung mithilfe einiger weniger Prinzipien. Die Digitalisierung lässt einen vermittelnden, interdisziplinären Zugang über verschiedene Wege zu; eine besondere Rolle spielt dabei die computergestützte Musikanalyse. Die insgesamt auf zwei Phasen angelegte Maßnahme soll u. a. auch mehrere Lehrende befähigen, einen historischen Überblick über computergestützte Musikanalyse seit den 1950er Jahren zu geben, eine Klassifizierung der verwendeten Methoden im Kontext der Satzlehre darzustellen und wesentliche Ansätze im Detail zu diskutieren. Damit verbunden ist auch die praktische Anwendung von ausgewählten (aktuellen) Software-Paketen, die für die musikalische Analyse insbesondere bezogen auf den Satz verwendet werden können, z. B. Partwriter, Sonic Visualiser, Miningsuite (MATLAB), Humdrum und Music 21.